Integration
"Es gibt eigentlich keine Sonderpädagogik - nur eine Pädagogik." (Hermann Siegenthaler)
Darin steckt der Grundgedanke der Integration. Es geht im Grunde um eine Haltungsfrage.
Die Sonderpädagogik des Kantons Zürich ist integrativ ausgerichtet. In einer Schule, die dem Prinzip der Integration folgt, wird bei Lern- und Verhaltensproblemen nicht gefragt: „In welche Massnahme können wir das Kind schicken, damit diese Schwierigkeiten behoben werden?“ sondern vielmehr: „Was ist an unserer Schule, unserem Unterricht, unserer Zusammenarbeit zu verändern, damit wir diesen Herausforderungen begegnen können?“ Statt vom Defizit wird vom besonderen pädagogischen Bedürfnis und den bereits vorhandenen Ressourcen eines Schülers oder einer Schülerin ausgegangen.
Die Schule Oetwil am See versteht unter Integration das gemeinsame Lernen von Kindern mit unterschiedlichen Begabungen, Lernvoraussetzungen und Verhaltensweisen. Diese Vielfalt, die es zu achten und zu pflegen gilt, spiegelt das soziale Miteinander der Gesellschaft wieder.
- Integration hebt Lernbehinderungen nicht auf, sondern akzeptiert sie. Sie lässt den Kindern und Jugendlichen eine Förderung zukommen, die sie in ihrer individuellen Entwicklung unterstützt. Dies führt zu einem bewussten und aktiven Umgang mit der Heterogenität an unserer Schule.
- Integration führt zu einer gleichberechtigten Behandlung im schulischen Umfeld. Die Kinder können in der Regel in ihrem Dorf die Schule besuchen und müssen ihr soziales Umfeld nicht verlassen.
- Integration fördert als Grundhaltung die Gemeinsamkeit und stärkt die Solidarität aller Beteiligten. Im gemeinschaftlichen Schulalltag erfahren Kinder und Jugendliche die Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft. Sie erleben die Vielfalt als Normalität.
- Integration ist Teamarbeit – die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eine der Gelingensbedingungen und trägt zur Qualitätssteigerung an unserer Schule bei.
- Integration ist Schulentwicklung und somit ein Prozess der lernenden Schule.
Integrierte Sonderschulung in der Regelklasse (ISR) und Integrative Förderung (IF) an der Sekundarschule
Wir fördern und integrieren die Schülerinnen und Schüler gemäss ihren individuellen Fähigkeiten, Begabungen und pädagogischen Bedürfnissen. Wir fördern mit vielfältigen Lernformen unterschiedliche Lerntypen und Begabungen.
Die Lern- und Förderziele orientieren sich an der jeweiligen Stufe und Klasse, dabei werden 3 Förderniveaus unterschieden:
- Weiterarbeit an Klassenlernzielen; keine individuelle Unterstützung durch schulische Heilpädagogin (SHP) notwendig; allenfalls situative Unterstützung im Rahmen des Teamteachings.
- Weiterarbeit an den Klassenlernzielen; Unterstützung durch SHP mit individueller Förderplanung (im IF-Setting der Fall).
- Festlegung von individuellen Lernzielen in einem oder mehreren Unterrichtsgegenständen; Unterstützung durch die Shulische Heilpädaggion (SH) mit individueller Förderplanung, allenfalls weitere Unterstützung und Begleitung durch Schulassistenz (im ISR-Setting der Fall).
Kinder und Jugendliche, bei denen die Intergration trotz ISR und/oder IF nicht möglich ist, besuchen eine externe Sonderschule.